Sommerein, Niederösterreich
Das Gräberfeld von Sommerein liegt auf einem Höhenrücken am Leithagebirge in Niederösterreich.
Die Anzahl der Funde ist für ein awarisches Gräberfeld mit einer Belegungszeit vom zweiten Viertel des 7. Jahrhunderts bis um ca. 800 n. Chr. sehr gering. Vor allem: nur in 28 der über 250 Gräber wurden Glasperlen angetroffen.
Ursache hierfür sind möglicherweise die zahlreichen Störungen, wie durch die Anlage einer Sandgrube als auch der nachgewiesene neuzeitliche Grabraub.
Zu den charakteristischen Perlen des Gräberfeldes, wie auch anderen awarischen Gräberfeldern dieser Zeitstellung, gehören:
Außergewöhnlich ist der Fund einer so genannten Schiebeperle mit fünf Bohrungen aus (gefunden im Jahr 1973). Leider liegen mir zu dieser Perle keine weiteren Details vor, die Perle hier ist daher in einem charakteristischem blau gefertigt.
Die Verwendung der Glasperlen
Die Glasperlen wurden in einem Frauengrab und 3 Kindergräbern als Armketten getragen. In den verbleibenden 24 Gräbern wurden die Glasperlen ausschließlich als Halskette getragen. In Grab 14 konnte sogar ein dreireihiges Collier nachgewiesen werden.
Literatur
Hundt, H.-J., Hopf, M., Kritscher, H., Melzek, Daim, F., Lippert, A.,Gustav, Stadler, P. und Szilvässy, J.: Das awarische Gräberfeld von Sommerein am Leithagebirge, Niederösterreich.
Studien zur Ur- und Frühgeschichte des Donau- und Ost Alpenraums Nr. 2. Österreichische Akademien der Wissenschaften. Denkschriften Band 170. Hrsg. Pittoni, R. und Vetters, H. Wien 1984