Die Fakten nach Joachim Werner
Landkarte der Hunnenwanderung
Quelle: https://unterrichten.zum.de/wiki/V%C3%B6lkerwanderung (Stand 27.07.2020)
„Eine Durchsicht des Fundstoffes der östlichen Steppengebiete ergibt …, dass die Sitte der Schwertperlen hier von der späthellenistischen Zeit bis ins 5. Jh. n. Chr. ohne Unterbrechung nachgewiesen werden kann. Sie ist also zweifellos älter als jene östlichen, erst in der spätrömischen Zeit einsetzenden Einflüsse, womit nicht gesagt sein soll, daß sie bei den Sarmaten entstanden wäre. Ihr bisher ältestes Vorkommen liegt in der Frühstufe der sarmatischen Kultur. … die Sitte der Schwertperlen (war) keine nur armatische, sondern
eine gesamtiranische gewesen sein muß.“ (Werner, K., S. 28)
„In der älteren Merowingerzeit (480-550) häufen sich die Funde von Schwertperlen in den germanischen Reihengräberfeldern. Gegenüber der Attilazeit zeigt nur der Donauraum einen Rückgang, was aber vermutlich eine durch die Beigabensitte bedingte Trugspiegelung bedeutet. Denn im Gegensatz zu den Gepiden an der Theiß und den westlichen Germanenstämmen gehörten bei den Goten die Waffen nicht zur Totengabe des Kriegers, so daß man über gotische Schwerter mit eventuell angehängten Perlen weder für das 5. Jh.
an der mittleren Donau noch für das 6. J h . im ostgotischen Italien oder westgotischen
Spanien etwas aussagen kann.“ (S. 31)
„Die Tragweise der Schwertperlen gibt manches Rätsel auf und läßt sich aus den Grabungsbefunden nicht befriedigend erklären.“ Fast überall lagen die Perlen in der Nähe des Schwertgriffs (TAF. 42, 1) oder der Parierstange, seltener in der Nähe des Schwerttragbügels“ (S. 34)
Die Materialstatistik der Schwertperlen ergibt folgendes Bild:
Frühsarmatisch,1 . J h . v. bis 2. J h . n. Ch.:
nur Glasperlen bekannt, mit Ausnahme eines Bronzeanhängers
Jüngere Kaiserzeit, 3.-4. J h . n. Ch.; es tritt zu Glas Chalcedon (B 5, 6, 9b ?, 13) und Nephrit hinzu.
Südrußland, hunnisches Reich (grob gerechnet 400-480) gibt es in Südrußland und den östlichen Steppengebieten Perlen aus Glas, Chalcedon, Nephrit, Bergkristall, Bernstein und weißer „Paste" (Muschelkalk? Meerschaum?)
Während der Merowingerzeit (etwa 480-650 n. Ch.) gibt es an der Donau und in Skandinavien Schwertperlen nur in einem älteren Abschnitt (bis Mitte 6. Jh.). An der Donau ist nur Bernstein und weiße „Paste), in Skandinavien Bernstein, Knochen und Glas belegt.
Bei Alamannen, Franken und Thüringern dominieren Glas- und „Paste" – Perlen.Sonst kennt man noch Bernstein
und Bergkristall.
Bei den Angelsachsen gibt es Glas und Bernstein.
Cloisonnierte Goldknöpfe treten nicht vor dem 5. Jh. auf.
In der Attilazeit trifft man sie sowohl in Südrussland wie in Mitteleuropa. In der Merowingerzeit sind sie aus Skandinavien und recht langlebig bei Alamannen und Franken belegt.
Dennoch… „alle hier besprochenen Perlen aus Kriegergräbern (waren) zum Schwert gehörige Amulette und dassa der ursprünglich iranische Brauch dieser magischen Amulette während der hunnischen Herrschaft im 5. Jh. nach Mitteleuropa verpflanzt wurde. Die germanischen Stämme machten die fremde Sitte so sehr zu der ihrigen, daß sie bei ihnen bis weit ins 7. Jh. lebendig blieb.“ (S. 37)
J. Werner führt nur 77 Schwertanhänger aus den Zeiten und Regionen an. Ich beschränke mich hier auf die Wiedergabe der Anhänger aus Glas, eben Perlen/Wirtel, die schon einen größeren Durchmesser haben. Das liegt daran, das ich keine Darsteller der Attilla-Zeit kenne. Auch bei Sarmaten bei Germanen ist mein Bekanntenkreis eher „null“. Sollte da mal eine frage kommen, ich habe die Unterlagen zur Verfügung.
Zu den beachtenswerten Funden zählen gem. FUNDLISTE IV
VERZEICHNIS DER MAGISCHEN SCHWERTANHANGER
B. Spätsarmatische Vorkomnen (3.-4. Jh. n. Chr.)
B 10. Kano b. Köppental. Kurgan C 10; schwarze, weißblau gemusterte Glasperle; Dm. 5 cm)
B 11, Alt-Weimar. Kurgan D 16; dunkelgrüne Steinperle (Nephrit?); Dm. 3 cm
C. Vorkommen der Attila-Zeit
C 22. Tiritaki (12 km südl. Kerč).
a) Perle aus „weißgelblichem Stein" (TAF. 54, 12) zu Langschwert.
b) Blaue Glasperle mit weißen Spiraleinlagen (TAF. 54, 13) zu Langschwert.
Lit. (zu a-b): MIA 33, 1954. 153 Taf. 6, 5-6 u. 154 f. Anm. 1 (N. I. Sokolskij
C31. Mainz-Kostheim (Rheinhessen), Grabfund. Schwarze Glasperle mit weißen Augen u. hellgr. Bändern; Dm. 2,6 cm
C 33. Barsaldershed, Ksp. Grötlingbo (Gotland); Schwarze Glasperle mit gelber Wellenlinie, Dm. 2,5 cm
D. Vorkommen der Zeit zwischen etwa 480 und 550
D 51. Haüfingen (Württemberg), Grab 411 des alamannischen Gräberfeldes. Große Glasperle, kobaltblau mit gelben Fäden, Dm. 3 cm (keine Abb.)
D 55. Frankfurt a. M.-Praunhelm (Hessen); Skelettgrab aus fränkischem Reibengräberfeld, Um 500. Große schwarze Glasperle (keine Abb.)
D 58. Rommersheim (Rheinhessen); Adelsgrab aus Reihengräberfeld. Große Millefioriglasperle, Dm. 4 cm
D 59. Schwabenheim (Rheinhessen); Skelettgrab aus fränkischem Reihengräberfeld. Große Glasperle, Dm. 4cm
D 62. Arcy-Ste.-Reatitue (Dép. Aisne); aus fränkischem Reihengräberfeld. Um 500. Große schwarze Glasperle mit gelben Wellenlinien.
D 65. Haillot (Prov. Lüttich); Grab16 des fränkischen Gräberfeldes. Ende 5. Jh. Große schwarze Glasperle mit weißen Fäden, Dm. 2,8 cm
D 68. Petersfinger b. Salisbury (Wiltshire), Grab 20. Erste Hälfte 6. Jh. Große olivgrüne Glasperle mit gelber Zickzackeinlage, Dm. 2,8 cm
D 69. Fairford (Gloucestershire). Kriegergrab. Um 500. Große grüne Glasperle mit eingelegtem roten Flechtband, Dm. 2,9 cm
D 70. Little Wilbraham (Cambridgeshire).
a-c) Gräber 44, 96 u. 151. Große Glasperlen mit eingelegten Fäden zu Spathen (Dm. 3,5 cm, 4,7 cm
u. 2,8 cm)
E. Vorkommen der Zeit zwischen etwa 550 und 650
E 71. Bülach, Kt. Zürich (Schweiz), Grab 7. Um 600. Große Millefioriglasperle (Dm. 3,4 cm) mit cloisonniertem Goldknopf mit rückseitiger
Schlaufe (keine Abb.)
Zu den beachtenswerten Funden zählen gem. FUNDLISTE IV
VERZEICHNIS DER MAGISCHEN SCHWERTANHANGER
B. Spätsarmatische Vorkomnen (3.-4. Jh. n. Chr.)
B 10. Kano b. Köppental. Kurgan C 10; schwarze, weißblau gemusterte Glasperle; Dm. 5 cm)
B 11, Alt-Weimar. Kurgan D 16; dunkelgrüne Steinperle (Nephrit?); Dm. 3 cm
C. Vorkommen der Attila-Zeit
C 22. Tiritaki (12 km südl. Kerč).
a) Perle aus „weißgelblichem Stein" (TAF. 54, 12) zu Langschwert.
b) Blaue Glasperle mit weißen Spiraleinlagen (TAF. 54, 13) zu Langschwert.
Lit. (zu a-b): MIA 33, 1954. 153 Taf. 6, 5-6 u. 154 f. Anm. 1 (N. I. Sokolskij
C31. Mainz-Kostheim (Rheinhessen), Grabfund. Schwarze Glasperle mit weißen Augen u. hellgr. Bändern; Dm. 2,6 cm
C 33. Barsaldershed, Ksp. Grötlingbo (Gotland); Schwarze Glasperle mit gelber Wellenlinie, Dm. 2,5 cm
D. Vorkommen der Zeit zwischen etwa 480 und 550
D 51. Haüfingen (Württemberg), Grab 411 des alamannischen Gräberfeldes. Große Glasperle, kobaltblau mit gelben Fäden, Dm. 3 cm (keine Abb.)
D 55. Frankfurt a. M.-Praunhelm (Hessen); Skelettgrab aus fränkischem Reibengräberfeld, Um 500. Große schwarze Glasperle (keine Abb.)
D 58. Rommersheim (Rheinhessen); Adelsgrab aus Reihengräberfeld. Große Millefioriglasperle, Dm. 4 cm
D 59. Schwabenheim (Rheinhessen); Skelettgrab aus fränkischem Reihengräberfeld. Große Glasperle, Dm. 4cm
D 62. Arcy-Ste.-Reatitue (Dép. Aisne); aus fränkischem Reihengräberfeld. Um 500. Große schwarze Glasperle mit gelben Wellenlinien.
D 65. Haillot (Prov. Lüttich); Grab16 des fränkischen Gräberfeldes. Ende 5. Jh. Große schwarze Glasperle mit weißen Fäden, Dm. 2,8 cm
D 68. Petersfinger b. Salisbury (Wiltshire), Grab 20. Erste Hälfte 6. Jh. Große olivgrüne Glasperle mit gelber Zickzackeinlage, Dm. 2,8 cm
D 69. Fairford (Gloucestershire). Kriegergrab. Um 500. Große grüne Glasperle mit eingelegtem roten Flechtband, Dm. 2,9 cm
D 70. Little Wilbraham (Cambridgeshire).
a-c) Gräber 44, 96 u. 151. Große Glasperlen mit eingelegten Fäden zu Spathen (Dm. 3,5 cm, 4,7 cm
u. 2,8 cm)
E. Vorkommen der Zeit zwischen etwa 550 und 650
E 71. Bülach, Kt. Zürich (Schweiz), Grab 7. Um 600. Große Millefioriglasperle (Dm. 3,4 cm) mit cloisonniertem Goldknopf mit rückseitiger
Schlaufe (keine Abb.)
Joachim Werner, Beiträge zur Archäologie des Attila-Reiches. Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wiessenschaften. Phil.-Hist. Klasse N.F. Heft 38 A und 38 B. Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Kommission bei der C.H. Beck’schen Verlagsbuchhandlung, München 1956