tiefgefroren, C-14 230 – 390 n. Chr.
Diese Tunika hat in einem norwegischen Gletscher "überwintert".
Die Tunika besteht aus zwei Stoffen.
Der Körper: 2/2 Diamantköper, absichtlich gefleckt mit sich abwechselnden je zwei hellen bzw. dunklen Fäden. Durch die gesamte breitedes Stoffes läuft ein Webfehler. Der Webschuss der Diamanten ist variiiert.
Die Ärmel: 2/2 Diamantköper, in der Färbung erscheinen sie aufgrund geringerer pigmentierung heller; auch hier ist die Webung unregelmäig; an der Innenseite der Ärmel ist ein 4-Brettchengewebe zu erkennen. Die Ärmel sind röhrenförmig, abgerissen (abgenutzt?) und messen noch 0,2-0,26m. Anm.: ich kann die Ärmel gar icht als Röhre/vernäht in der schematisierten Zeichnung erkennen.
- die Tunika würde einem Mann von 1,70-1,76m passen.
- Der Halsausschnitt ist bootsförmig, flach und wurde einfach umgelegt
- Der Körper der Tunika ist einteilig und wurde an der rechten Seite zusammen gelegt
- Durch die halbkugeligen Ärmelöffnungen ist die Tunika im Bereich der Schultern schmaler wie auf den Hüften
- Die Ärmelöffnungen wurden 1cm doppelt eingeschlagen (mit der "Thorsberger Naht")
- Die Ärmel entsprechen nicht den Ärmelöffnungen.
- Die Ärmel können gemäß Zeichnung gar keinen kompletten Tunnel gebildet haben.
Die Tunika wurde zweimal auf der Rückseite geflickt. Zuerst mit je einem Flicken innen und außen, identisch mit dem Stoff des Körpers. Die Flickenkanten außen sind mit denen des Grundstoffes eingeschlagen.
Es folgte ein größerer Flicken außen, der mit dem Stoff der Ärmel identisch ist. Auch der hierbei benutzte Faden ist mit dem Faden identisch, mit dem die Ärmel angenäht wurden. Die Kanten der Flicken sind immer umgeschlagen.
Literatur
Marianne Vedeler & Lise Bender Jørgensen: Out of the Norwegian glaciers: Lendbreen—a tunic from the early first millennium AD
» onliner hier (Stand: 24.06.2020)