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Perlen ab 5. Jh. n. Chr.:

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Datierungen mit Perlen

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Es fand sich eine kreisförmige Gruppe von 7 Grabhügeln mit einem Durchmesser von 6 – 11m und einer Höhe von 0,4 bis 1m, ein einzelner 80m hiervon entfernt.

1989 wurde Hügel I ausgehoben, es fanden sich Spuren von 14 Körper- und Brandbestattungen ohne erkennbare Anordnung.

Es fanden sich 250 Artefakte, wie Trachtzubehör, Waffen, „Haushalt“ und Werkzeugen. Hierzu zählte auch ein charakteristisches Trachtmaterial des Baltikums: Bronzespiralen. Aufgrund der schlechten Erhaltung bleiben Details der Verwendung „im Dunkeln“.

Am Zahlreichsten ist der Halsschmuck aus den Bestattungen (2, 3, 5, 7, 8, 9,10,1 1 (Fig. 15, 18, 19,20,22)). Dieser wird in Form von Ketten vertreten durch Glasperlen, Bronzespiralen, kreuzförmigen Anhängern und Glocken.

Die Ketten waren unterschiedlich lang, von ein bis zwei oder zehn Perlen, mit einem oder zwei Anhängern oder Glocken (Fig. 15).

Perlen dominierten, und in Miskiniai gab es fünf Typen:
sphärisch mit einem welligen oder zickzack Ornament (gem. des Autors byzantinisch),
sphärischer mehrfache,
faßssförmie doppelkonsche,
ring- oder scheibenförmige und
zylindrischen Perlen.

Die Farben der Perlen variieren: violett, bräunlich, blau , himmelblau, mit goldener Folie (Abb. 17), schwarz, gelb, rot.

Beispiel
Die Kinderbestattung 5 enthielt zwei Ketten aus Glasperlen: 31 kugelförmige schwarze, gelbe und rote mit einer Zick-Zack-Fadenauflage in weiß oder gelb und 57 Doppel - und Dreifachperlen (violett und gelb) sowie violetten irregulären (scheibenförmige) Perlen.

Eine von den Ketten enthält zwei kreuzförmige Anhänger (Fig. 15).

Perlen machen 75,5% der der Gesamtzahl der Funde in Miskiniai aus.

Nach der Bestandsaufnahme von 1965 wurden 6.000 Glasperlen in Hügelforts, Friedhöfen und Siedlungen der späten Eisenzeit entdeckt.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Perlen lokal hergestellt wurden.

Bronze Glocken stellen ein weiteres Element im Zusammenhang mit Halsschmuck dar. Sie sind klein, 1.3 bis 1.8cm im Durchmesser, kugelförmig und einem kreuzförmigen Schlitz. (Fig. 15, 18-20, 22). Zehn Glocken wurden gefunden in den Bestattungen 5, 6, 7, 8, 9, 11, sowie einer als Streufund.
Die Glöckchen waren Bestandteil von männlichen und weiblichen Bestattungen, meist in Paaren.
Als Bestandteil der Halsketten in den Bestattungen (z.B.) 7 und 8, sondern auch im weiteren Brustbereich (Bestattung 5, 9, Fig. 21).

Die Bestattungen datieren auf das 7. bis 8. Jh.

Literatur

Kazakevicius,Vytautas: SELIQ KAPAI MISKINIQ PILKAPYJE (Selonian graves in the Miskiniai Barrow) in: Lietuvos archeologija, 20: Sėlių ir žiemgalių paminklai. – Vilnius: Diemedžio leidykla, 2000. – 270, [1] p. ISSN 02-07-8694, ISBN 9986-23-088-8

Ich kann mich im übrigen der Zeitstellung nach V. Kazakevicius nicht anschließen.
Kreuze treten erst im 10. Jh. auf, bestimmte Glasperlentypen (kleine und mit Silber- oder Goldfolie) sind auch erst ab dem 10./.11. Jh. zu finden.

Miskini, Bestattung 5

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