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Perlen ab 5. Jh. n. Chr.:

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Skandinavien:

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Die blau-weiß-roten Perlen der blauen Phase

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Die "blaue Phase"

J. Callmer erarbeitete 1976 eine ausführliche Chronologie und Typisierung der Glasperlen der Wikingerzeit Skandinaviens.
Er definierte dabei die "blaue Phase". 2007 überarbeitete er die Chronologie.

Orientiert anhand der Funde aus Ribe verläuft die "blau-weiße"-Phase von 705-725 N. Chr., gefolgt von einer "blau-roten"-Phase von 725 -760. n. Chr.

Nach 760 n. Chr. kommt die Verwendung dieser vorherschenden Farbzusammenstellungen zu einem "abrupten" Ende.

Anmerkung meinerseits: die drei Farben kommen natürlich auch kombiniert vor. Und als vierte Farbe ist auch gelb vertreten.

Interssant ist jedoch auch die regionale Verbreitung alle mal.
Auf einen Vergleich der verschiedenen Verzierungen und Häufigkeiten, verzichte ich. Bei einemgroßen Teil dieser Perlen handelt es sich schlichtweg um Unikate.

Wer sich über Häufigkeiten die Perlen interessiert, findet in fast jeder Region hierzu Fakten. (» weiter)

M.E. kann daus nicht wirkliches abgelesen werden, denn es gibt keine Angabe zu einzelnen Funden.

Daher genieße ich nur die Farbenvielfalt.

Die Perlenzonen in Skandinavien

Landkarte mit den Regionen A, B, C

Die Zone A umfasst das heutige Dänemark und das südlichste Schweden.
Die Zone B umfasst Schweden,
die Zone C umfasst Norwegen.
Die Zone D umfasst die Insel Gotland.

Ach wenn die Zone B sehr umfangreich ist, die Zone A und die Insel Bornholm, die in der Zone B liegt bieten das umfang und Abwechslungsreichste Perlenmaterial.

Beispiele Zone B

Glasperlen Wikinger Dänemark

Glasperlen Wikinger Dänemark

Zone B

Beispiele aus der Zone C

Glasperlen Wikinger Dänemark

Glasperlen der Wikinger

Blau-rot-Weiß-Phase der Wikinger nach J. Callmer

Glasperlen der Zone C

Beispiel: polyedrische Perlen

zwei polyedrische Perlen im Größenvergleich, die eine 3cm lang und 1,5cmhoch (groß)

polyedrische Glasperlen

links ca. 3g, rechts ca. 14g.

Nach Callmer (1976) gehören diese Perlen zur Perlengruppe B430 und B433. Sie sind häufig zwischen 790 – 820 n. Chr., dann sehr selten BP II, zwischen 845 – 860 wieder gewöhnlich. Später sind sie sehr selten.

In Ribe sind sie zwischen 725 - 760 n.Chr. sehr zahlreich.

In Erscheinung tritt diese Perlenform allerdings in blau und anderen Farben bereits seit Beginn der Römischen Kaiserzeit. (Tempelmann-Maczynka, 1985)

Diese Datierungen sind im Lichte der Arbeit von Callmer (2007) zu relativieren (siehe oben: die blaue Phase" (s. Einleitung).

Zur Verbreitung hingegen:

Die Verbreitung der kleinen Perlen ist Gesamteuropäisch und sie sind auch im über das Baltikum bis nach Russland zahlreich anzutreffen.

Die großen Exemplare fanden sich nur in Vetavallen (Östergötland, S), Ettinga (Uppland, S), Hagelby (Södermanland, S) - hier je ein Exemplar in zwei Bestattungen - und Eidem (N, Nordland).


Literatur:
TEMPELMANN-MACZYNSKA, M. Die Perlen der römischen Kaizerzeit ... Völkerwanderunszeit im mitteleuropäischen Barbaricum, 1985

Da kommt was auf euch zu!

Glasperlen Wikinger Dänemark

Glasperlen Wikinger Dänemark

Literatur

Callmer, Johann: blue-white-red; Archaeologia Polona Bd. 45, 2007


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