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Perlen bis 5. Jh. n. Chr.:

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Vorrömische Eisenzeit:

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Hallstatt, Salzkammergut, Ö

Die Glasperlen des Grabhügels Magdalenenberg

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800 v. Chr. bis 25/15 v. Chr.

Vorbemerkungen:
1) Die Zeiteinteilungen sind nie absolut, dazu sind sie regional verschieden.

2) Zu der Begrifflichkeit "Kelten"
Als Zeit der "klassischen Kelten" ist die La-Tène-Kultur anzusehen, die im 5. - 1. Jh. v. Chr. weite Teile Mitteleuropas prägte.

Keltische Glasperlen finden sich somit in den der im Übergang der Hallstatt D bis zur Latène A genannten Stufen (s. 4.). Bedauerlicherweise lassen sich die regional verschiedenen Entwicklungen nicht einfach zusammenfassen, exemplarisch werden einzelne Regionen bzw. Bestattungsplätze und Siedlungen angeführt. Die keltischen Glasperlen finden sich in den Galerien nach Zeiten und Typen untergeordnet.

3) Unter "Allgemeines" findet sich eine Übersicht über die Glasperlentypen der vorrömischen Eisenzeit. Unter den jeweilen Zeitabschnitten finden sich spezielle Bemerkung und Erläuterung zu Grabbefunden und Perlenformen.

4) Hier der Überblick über die Phasen

der Latènezeit
Lt D 150 –30/0 v. Chr.
Lt C 320 –150 v. Chr.
Lt B 400 –320 v. Chr.
Lt A 480 –400 v. Chr.

und Hallstattzeit
Ha D1–D3 650 – 475 v. Chr.
Ha C 800 – 650 v. Chr.

Vorwort Hallstatt

Zu meiner Bequemlichkeit gebe ich hier meine Übersetzung von Katharina Rebay-Salisbury The Human Body in Early Iron Age Central Europe - Burial Practices and Images of the Hallstatt World“ (2016) zum Thema „Halsschmuck“ (S. 77, 78) wieder:

„In den Gräbern der frühen Eisenzeit wurden verschiedene Arten von Halsketten gefunden, darunter aus massiver Bronze, offene Ringe und Schnurketten mit Perlen aus Glas, Bernstein, Jade und anderen Materialien. Am Hals einer Person können mehrere Gegenstände gefunden werden.

Massive Halsringe werden sowohl für Männer als auch für Frauen verwendet, wobei es regionale Unterschiede gibt. Zum Beispiel sind Halsringe in Nordwürttemberg (einschließlich des Magdalenenbergs) im frühen Ha D typisch weiblich, während sie im südlichen Württemberg zur gleichen Zeit geschlechtsunabhängig sind. Im weiteren Württemberg sind sie zur gleichen Zeit geschlechtsneutral; im späten Ha D tragen reiche Männer goldene Halsringe (Burmeister 2000: 71, Burmeister 2003).

Bunte, aus Perlen zusammengesetzte Halsketten finden sich typischerweise in Frauengräbern, aber auch in Männergräbern aus Ha D2 in Württemberg kommen einzelne Perlen vor. Sie wurden mit diesen bunten Gegenständen in Verbindung gebracht. Dies veranlasste Ludwig Pauli zu der Annahme, dass sie apotropäischen und schützenden Charakter für Frauen vor und im gebärfähigen Alter gehabt haben könnten (Pauli 1975). 1)

Perlen aus Glas und Bernstein sind ebenfalls typisch weibliche Beigaben im Nordosten (Rebay 2006: 194). In der südöstlichen Carniola Gruppe waren Glas- und Bernsteinperlen besonders reichlich vorhanden, so dass ein lokales Produktionszentrum angenommen wird. Die häufigste Farbe für Glasperlen ist blau, gefolgt von gefolgt von Weiß und Gelb; verschiedene Glasfarben werden auch in mehrfarbigen Perlen mit Wellen- oder Punkt- und Kreismotiven kombiniert. Auch Perlen in Form von Widderköpfen wurden hergestellt, sowohl aus Glas als auch aus Bernstein (Križ 1997a: 37). 2)Die Skelette sind in diesem Gebiet sehr schlecht erhalten, so dass es schwierig zu beurteilen ist, wie sie mit dem Verhältnis von Männern und Frauen in Zusammenhang stehen; es scheint jedoch, dass Perlensets häufiger in Frauengräbern vorkommen. Das gleichzeitige Auftreten von Perlenketten und Waffen wird gemeinhin als Hinweis auf das Doppelgrab einer Frau und eines Mannes interpretiert.

1) Apotropäisch (altgriechisch ἀποτρόπαιος apotropaios „abwendend, abwehrend“) nennt man Handlungen, die Dämonen austreiben oder Unheil abwenden sollen. Es handelt sich um Maßnahmen im Rahmen eines Abwehrzaubers, mit denen schädigender Zauber ferngehalten oder unwirksam gemacht werden soll. (Quelle: Wikipedia, 02.01.2022)

2) Hier merke ich an: Ich kenne keine dieser Widderköpfe aus Deutschland, die gehören nach Slowenien, und das frühestens zum Ende der Ha im Übergang zur Lt.
„Zur Zeitstellung der gläsernen Widderkopfperlen aus Slowenien sei angemerkt, dass sie größtenteils aus Frauengräbern der jüngeren Hallstattzeit und der frühen Laténezeit stammen, aber nur wenige Grabfunde enthielten Beigaben, die eine feinere zeitliche Einordnung ermöglichen. Zu den ältesten Belegen in Slowenien scheint Grab 34 im Tumulus IV von Magdalenska gora-Laščik zu zählen, das mit einer Schlangenfibel vergesellschaftet war und demzufolge in den Schlangenfibelhorizont und damit in die Stufe Ha D1 datieren wurde. Allerdings kann eine solch frühe Datierung nur unter Vorbehalt Gültigkeit beanspruchen, denn die Funde aus den Mecklenburg-Grabungen bedürfen alle einer kritischen Neubewertung. In den Certosa-Fibelhorizont durfte Grab 12b aus dem Hügel VI von Stična datieren: Die einfache Bogenfibel wurde sich zwar noch mit einer Stellung in der Stufe Ha D1 vereinbaren lassen, aber der geknickte Bügel der zweiten Fibel mit rhombischem Querschnitt deutet darauf hin, dass wir es hier mit einer frühen Certosafibel zu tun haben. Für dieses Grab gelten die gleichen Einschränkungen wie beim zuerst behandelten.
Eine ähnliche Datierung durfte auch für das Frauengrab aus Vintarjevec zutreffen (Abb. 5): Die beiden Certosafibeln vom Typ XIII 19, deren Fusskonstruktion an die westhallstattlichen Fusszierfibeln erinnert ,datieren größtenteils in den Certosafibelhorizont und damit ins ausgehende 6. und in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts v.Chr., was die kleine Certosafibel aus dem gleichen Grab bestätigt 21. „ (Egg, Markus: Gläserne Widderkopfperlen aus der Eisenzeit)

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Glasperlen der Hallstatt-Kelten aus Transdanubien

13 transluzende blaue Glasperlen mit je drei Schichtaugen gelb-blau-gelb-blau

Glasperlen der Hallstatt-Kelten aus Transdanubien

Ha C, für Transdanubieren sind in dieser Zeit Schichtaugen, nicht Ringaugenperlen, mit gelb-blaue Folge nicht ungewöhnlich.


@ Torben Barthelmie, 2003 - 2023