Glasperlen der Vorrömischen Eisenzeit in Walsbüttel, Niedersachsen
Das Fundgut ist karg, der Forschungsstand beruht in weiten Teilen auf schlecht erhaltenen Grabfunden, da – vom Marschengebiet einmal abgesehen – bislang nur wenige Siedlungen intensiver untersucht worden sind. Bestattungen sind zwar in großer Zahl bekannt, die Urnengräber oder einfachen Leichenbrandlager enthalten für gewöhnlich aber nur spärliche Beigaben, während die Urnen selbst ein recht einheitliches Bild abgeben.„
Gemäß dem Autor indizieren die zahlreichen Tonscherben (für große Gefäße, hauptsächlich in Siedlung verwendet) eine Siedlung nordöstlich von Walsbüttel.
„Diese Annahme wird dadurch bestätigt, dass die vorliegenden Perlen bis auf zwei Ausnahmen lediglich zerbrochen, nicht aber, wie bei Funden aus Bestattungen typisch, im Feuer zerschmolzen sind.„ (S. 35)
Die einfarbigen Perlen haben einen Durchmesser von 7 – 14 mm,
Die Spiralperlen (Abb. 1-3) haben einen Durchmesser von 1,8 – 2,5. Sie sind gemäß dem Autor in die Mittel- und Spätlatènezeit (250 v. Chr. bis ca. Christi Geburt) datiert. Dieser Aussage widerspreche ich, da die Fachliteratur diese Perlen in einen engeren Zeitraum datiert, in die Laténe C1 (250 - 200 v. Chr.)*
Am exaktesten ist die Schichtaugenperle (1.4) zu datieren, in die späte Hallstattzeit und der Latène A (6. - 5. Jhr. v. Chr.)
*) siehe T. Haevernick, Glasperlen der vorrömischen Eisenzeit, Band III - Mittel- und spätlatenezeitliche Perlen und Reinecke, P., Glasperlen vorrömischer Zeiten aus Funden nördlich der Alpen, in: Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit, Bd. 5,1911
Quelle: Eichfeld, Ingo: Buntes vom Acker, Eisenzeitliche Glasperlen aus Walsbüttel in: Schwerpunkt: Arm oder reich? Archäologie in Niedersachsen 2018