Nur Brandbestattungen
Zu den charakteristischen Beigaben für Frauen zählen auf den nordfriesischen Inseln (Sylt, Föhr, Amrum und Pellworm sowie die Halbinsel Nordstrand, an der Westküste Schleswig-Holsteins eine) gleicharmige Spange, mehrere Ovalspangen, Schlüssel, Kämme, eine Nadeldose, ein Klappmesser und -mein Thema hier- Glasperlen.
Glasperlen wurden in den folgenden Bestattungen gefunden
1) Nebel/Amrum, Grabhügel 6; 6-7 Exemplare, ganz zerschmolzen; Ende des 8. Jh.
2) Nebel/Amrum, Grabhügel 35, 6 Stück und Glasklumpen; Ende des. 8. – 1. Hälfte des. 9. Jh.
3) Nebel/Amrum, Grabhügel 51; 4 Exemplare, hiervon zwei facettierte Bergkristalperlen
4) Nebel/Amrum, Grabhügel 74
5) Nebel/Amrum, Grabhügel 76
6) Nebel/Amrum, aus Grabhügelfeld; Glasschmelzklumpen
7) Süderende/Föhr, aus Grabhügel 51
8) Wyk/Föhr, aus Grabhügel 16; 1 Perle, verschollen
9) Morsum/Sylt, aus Grabhügel 95, 3 Stücke geschmolzen; Ende des. 8. – 1. Hälfte des. 9. Jh.
10) Morsum/Sylt, aus Grabhügel 98; Glasschmelz
11) Wenningstedt/Sylt aus Hügelgruppe 24-32; 1 und 3 Exemplare; Ende des 8. Jh.
12) Wenningstedt/sylt, aus Grabhügel 54; Glasklumpen
13) Wenningstedt/Sylt, aus Grabhügel 55; Schmelzklumpen
Da es durch die Brandbestattung keine greifbaren Angaben gibt, setze ich mich auch nicht weiter mit Mutmaßungen auseinander, auch wenn ich das Buch vor mir habe und das eine und andere zu den weiteren Beigaben sagen kann.
Die Bestattungen wurden durch die Beifunde datiert.
Fazit
Die Glasperlen auf den nordfriesischen Inseln sind einfach zu beschädigt, wie La Baume sagte „Die Perlen sind so schlecht erhalten, dass ich mich gescheut habe, sie bildlich wieder zu gehben. Eine farbige Abbildung würde meiner Ansicht nach deswegen nicht lohnen, weil der ursprünglich leuchtend farbenfreudige Zustand nicht zum Ausdruck kommt. Durch Vergleiche mit ähnlichen Stücken kann man also in unserem Falle nichts anfangen, da wir noch nicht einmal die Originale in ihrer ursprünglichen Pracht kennen." (La Baume, S. 82)
Literatur
La Baume, Peter: Die Wikingerzeit auf den Nordfriesischen Inseln. In: Jahrbuch des Nordfriesischen Vereins für Heimatkunde und Heimatliebe 29, 1952/53, S. 5–185 (= Dissertation Kiel 1950)
Aus der Siedlung von Amrum
Glasperlen aus der Siedlung auf Amrum
Hinweis: die Perlen gelten als völkeranderugnszeitlich; Quelle: Segschneider, Martin: Fern-Glas im Dünensand; Archäologische Nachrichten 2012