Textversion
StartseitePerlen bis 5. Jh. n. Chr.Perlen ab 5. Jh. n. Chr.KunterbuntKontakt / "Werkstatt"Kunterbunt II

Perlen bis 5. Jh. n. Chr.:

Bronzezeit, Ha A - Ha B

Vorrömische Eisenzeit

Römische Kaiserzeit

Bronzezeit, Ha A - Ha B:

Bayern

Hessen

Niedersachsen

Mecklenburg-Vorpommern

Süd Thüringen

Mähren

Dänemark

Italien

Slowakei

Das älteste echte Glas in Mitteleuropa

Allgemein:

Startseite

Der Hortfund von Neustrelitz

Zu dem Hortfund von Neustrelitz (Phase III, etwa 1300–1100 v. Chr.) .zählen 180 Perlen, "ein Teil wurde als kugelig und aus durchscheinend dunkelgrunem Glas bestehend beschrieben (Typ 4 nach Jantzen/Schmidt 1999, 72). Daher schien zunachst eine Ahnlichkeit mit den o. g. dunkelolivgrunen Perlen gegeben. Eine materialanalytische Untersuchung von wenigen ausgewahlten Perlen aus dem Neustrelitzer Inventar zeigte jedoch, dass die Grunfarbung der Perlen off ensichtlich auf einer starken Verwitterung beruht. Im Inneren
der Perlen war ein kleiner Bereich frischen Glases erhalten, der bei genauerer Betrachtung nicht dunkelgrun sondern leuchtend blau erschien.". (Mildner u.A., 2014, S. 102)

Abgesehen von den chemischen Anaylsen stelle ich für weitere Repliken betreffend fest, das es weiterhin bei verschiedenen transparenten blauen Tönen bleibt und grünliche Perledurch die Verfärbung aufgrund von Verwitterung entstehen.

Der Hortfund selbst
"Abgesehen von Metallobjekten umfasste der Hort auch Fundstucke aus anderem Material, denn auser dem 6 cm langen, dreifach durchbohrten Eckzahn eines Ebers liegen etwa 200 Perlen aus Bernstein oder Glas vor. Die 20 Bernsteinperlen differieren in Form und Grose sehr deutlich, ihre Durchmesser reichen von 0,9–3,05 cm. Einige Stucke lassen Beschadigungen erkennen, die auf eine bewusste Zerstorung hindeuten.
Das Gros stellen jedoch Perlen aus Glas, von denen etwa 180 grostenteils vollstandig erhaltene Exemplare sichergestellt wurden.2 Es handelt sich um den bei weitem grössten Fund alterbronzezeitlicher Glasperlen im nordlichen Mittel- und sudlichen Nordeuropa. Aus diesem Raum lagen zum Zeitpunkt der Entdeckung des Neustrelitzer Fundkomplexes etwa 700 Glasperlen vor, die fast ausschlieslich aus Gräbern stammten, so dass nicht nur Umfang, sondern auch die Niederlegungsart bemerkenswert ist."(Mildner u.A., 2009, S. 44).

Fazit
Ein toller Hortfund und ich bin versucht eine Replik zu fertigen.

Abb. 1: Auswahl mittel- und spatbronzezeitlicher Glasperlen aus Deutschland und Osterreich. 1 Obereglfi ng, Lkr. Weilheim-Schongau; 2 Nateln, Lkr. Uelzen; 3 Grundfeld-Reundorf, Lkr. Lichtenfels; 4; 5 Augsburg-Haunstetten I, Stadt Augsburg; 6 Wendelstein, Lkr. Roth; 7 Wellendorf-Nateln, Lkr. Uelzen; 8 Reutlingen, Lkr. Reutlingen; 9 Bergheim, Lkr. Waldeck-Frankenberg; 10; 16 Hagnau-Burg, Bodenseekreis; 11 Innsbruck-Wilten, Stadt Innsbruck; 12, 13 Innsbruck-Muhlau, Stadt Innsbruck; 14 Deutsch-Evern, Lkr. Luneburg; 15 Volders, Bez. Innsbruck Land; 17 Romhild, Lkr. Hildburghausen. M. 3:2

Quelle / Literatur
Bianka Nessel, Immo Heske und Dirk Brandherm (Hrsg.): Ressourcen und Rohstoffe in der Bronzezeit ; ISBN: 978-3-910011-75-5; 2014

Stephanie Mildner, Frank Falkenstein, Jens-Peter Schmidt und Ulrich Schussler: Materialanalytische Untersuchungen an ausgewählten Glasperlen des bronzezeitlichen Hortfundes von Neustrelitz, Lkr. Mecklenburg-Strelitz; Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern, Jahrbuch 57, 2009 Seite 43–63 Schwerin 2010

Letzte Änderung am Mittwoch, 28. August 2024 um 10:53:31 Uhr.


@ Torben Barthelmie, 2003 - 2024