"Gemischte Gefühle"
...habe ich heute, nach dem ich diese Unterlagen durch gearbeitet habe.
Der Bestattungsplatz von Chotin in der Ukraine ist in charakteristischer Vertreteter der Hallstatt, zum Ende dieser Epoche finden sich auch die ersten Schichtaugenperlen in den Bestattungen.
Vorher gibt es Körper- und Brandgräber, zahlreiche Perlen in verschiedenen blau Tönen, in den Grabinventar sind von ein bis etwas über 100 Perlen vertreten, auch Bernsteinperlen sind anzutreffen. Generell sind Perleninventaren mit weniger wie zehn Perlen üblich.
Schwierig wurde es für mich mit der Definition "braune Perlen". Im mitteleuroäpischen Raum gibt es praktisch keine braunen Glasperlen. Da Chotin in der Ukraine vom Mitteleuropäischen "Perlenstandard" regional weit abgelegen ist, bin ich bereit, diesen Unterschied ohne Diskussion zu akzeptieren.
Die umfangreichen s/w-Tafeln, jede Beigabe ist gezeichnet, das sind 68 Tafeln für 452 Gräber zzgl. Brandplätzen und Pferdebestattungen der Verkerkultur, sind eine Augenweide.
Glasperlen der Hallstatt, Chotin
Hier sind natürlich die polychromen, für die Frühlatène (Latène A und Latène B 450 – 270v .Chr.) als Leittyp funktionierenden Schichtaugenperlen interessant, die natürlich schon mit ersten Exemplaren in der Hallstatt D (600 – 450 v. Chr.) vertreten sind.
Dann kam der Abbgleich der Farbabbildungen zu den anderen Angaben. Perle Nr. 11 auf der Farbtafel (s. Ausschnitt oben) entstammt Grab 145, im Fundkatalog lautet es "Vierzig verzierte und unverzierte Perlen eines Halsbandes".
Und dies stimmt nicht mit den den Zeichnungen der obigen s/w Tafel überein. (s. S/W-Tafel oben links)
Fazit
Meine anfängliche Begeisterung wurde durch diese Unstimmmigkeiten gedämpft und ich stürzte mich nicht in die Werkstatt undentsprechend (eine) Replik(en) zu fertigen. Wenn jemand Bedarf hat, so kann er sich gerne melden. Mir liegen alle Grabinventare aufgearbeitet vor.
Dennoch ist dieses Werk von 1966 ein bodenständiges Buch mit unzähligen Informationen und das Gräberfeld von Chotin, wenn auch in der Ukraine gelgen, mit farblich ungewöhnlichen Perlen (braun), spiegelt es die Perlenmode der Hallstatt bis in die beginnende Laténe wieder.
Literatur
Dusek, Mikulas. Thrakisches Gräberfeld der Hallstattzeit in Chotin. Archeologica Slovaca Fontes - Tomus VI. Akademie der Wissenschaften Bratislava,, 1966
Alle Perlenabbildungen, Quelle: Duszek, M., 1966