Walter Veek hat bereits 1930 alamannische Glasperlen chronologisch bestimmt, auch ihre Kombination.
Eine wegweisende Arbeit deren wichtigste Fakten ich hier vorstelle.
- die Perlen sind ziemlich selten aus Halbedelsteinen, häufiger ist Bernstein und vor allem Glas.
- Undurchsichtige Glasperlen werden oft als Tonperlen bezeichnet.Frühe Gräber führen in der Regel mehr durchsichtige Glasperlen, in späteren Gräbern tritt die durchsichtige Glasperle hinter den undurchsichtigen Glasperlen an Zahl weit zurück.
-Glasperlen der frühesten datierbaren Gräber sind sehr groß, bis in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts zu setzen ist, ersehen können, z.B. Wallheim Taf. 32, 2.
-flachkugelige — fast linsenförmige —, einfarbige undurchsichtige Glasperlen treten neben den durchsichtigen Glasperlen im ausgehenden 5. und beginnenden 6. Jahrhundert auf, ebenso noch kleine durchsichtige Glas- und Bernsteinperlen, wie sie Taf. 33, 1 wiedergibt.
- „Natürlich halten sich einzelne dieser Perlenformen auch in jüngeren Gräbern, aber im Gesamtbild sind die Ketten aus diesen von denen aus den oben besprochenen Gräbern ganz verschieden. durchsichtige Glasperlen treten im beginnenden 6. Jahrhundert hinter den undurchsichtigen immer mehr zurückin den jüngsten Gräbern, denen der 2. Hälfte des 6. und des 7. Jhr. sind als neue Leitform meist einfarbige doppelkonische undurchsichtige Glasperlen, anzutreffen.
- Bernsteinperlen sind nur noch von unregelmäßiger Gestalt (Taf. 32, 3) anzutreffen.
- Taf. 34 gibt „...einen Überblick über die große Mannigfaltigkeit der Formen, welche sonst noch vorkommen, über die Größe, die Farbenfreudigkeit, die Schönheit derselben. Es sind Perlen gewählt aus drei verschiedenen Friedhöfen, aus Sindelfingen, Kleinengstingen und Erpfingen.
„... „Und doch kann auch diese Zusammenstellung nur einen entfernten Begriff geben von der teilweisen Schönheit der Stücke.„
Zur Herkunft äußert sich W. Veek wie folgt: „Ich möchte das Entstehungsgebiet nicht auf germanischem Boden suchen, sondern eher im Mittelmeergebiet, wenn es auch immerhin möglich sein kann, dass auch im linksseitigen Rheinland, wo ja unter römischer Herrschaft eine blühende Glasindustrie bestand — in Trier und vor allem in Köln — die eine oder andere dieser Werkstätten unter germanischer Herrschaft weitergearbeitet und sich auch an der Perlenfabrikation beteiligt hat.„
Meine Anmerkung: zwar haben schon die Römer Glasperlen im gesamten Römischen Reich herstellen lassen, nach der Römischen Kaiserzeit erfolgte jedoch bis zur Mitte/Ende der Völkerwanderungszeit ein deutlicher Rückgang der Perlenproduktion.
Die Perlenproduktion begann mit dem Ende der Völkerwanderungszeit und die Perlen fanden dann in gesamt Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Ungarn oder auch in Österreich einen sehr großen Zuspruch und in Form, Farben und Verzierung sind sie im Stil nicht ohne eingehende Betrachtung zu unterscheiden.
Das eine Produktion nun wieder in Italien erfolgte, dort also südlich der Alpen sich nicht in den Bestattungen wieder spiegelt, finde ich sehr zweifelhaft.
Die Farbtafeln#
Die Fotografien s/w
Literatur
Veeck, Walter. Die Alamannen in Württemberg. Band I der Germanischen Denkmäler der Völkerwanderungszeit. 1932