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Die Wenden (Westslawen) besiedelten seit dem 7. Jhdt. große Teile Nord- und Ost- Deutschlands besiedelten.
Sie werden auch als Elbslawen bezeichnet, wobei sie auch nördlich der Donau, in der Oberpfalz, in Oberfranken sowie in den Ostalpen siedelten.

Die Angaben von H.J. Eggers zu den Perleninventaren in Pommern sind nur spärlich. Sie werden einfach als Glasperlen bezeichnet, auch wenn in den gezeichneten s/w-Tafeln verschiedene polychrome Muster zu erkennen sind.

Perlen fanden sich gemäß dieser älteren Veröffentlichung in sechs Gräbern. Ihnen ist gemein, das die Perlen auf einen Metalldraht aufgezogen waren und so mit Sicherheit als Halsschmuck getragen worden sind.

Ein Unikat findet sich in Grab 8 von Zwelin: In den Schläfenhaaren, die zum guten Teil erhalten waren, steckten je drei offene Schläfenringe mit 5cm Durchmesser, das eine Ende flach, das andere spiralig aufgerollt. Von den Schläfenringen laufen je drei Glasperlenschnüre aus blauen, weißen und gelblichen Glasperlen bis unters Kinn zu einem Abschluss aus drei kleineren, offenen Bronzeringen. Diese haben einen Durchmesser von 4 cm und einen fischförmigenAbschlusshänger, der zur Befestigung der Perlenketten dienende Durchbohrungen aufweist. Am Fischmaul war eine grob bearbeitete Bernsteinperle mit einem Durchmesser von 2,50 cm angebracht.

Hierzu im folgenden mehr:

Die Digitalisierung von Literatur

Ist ein wahrer Segen für mich bei den Recherchen. Es ist mir somit möglich Anne Beck (1969, S. 15, 16) zu zitieren
"Das schönste Schmuckstück dieser Art stammt aus Grab 8 von der Zeweliner Mühle, Kr. Köslin (Abb. 33). Die Halskette besteht aus drei parallelen Schnüren, auf die abwechselnd blaue und weiße Glasperlen aufgereiht sind und die in der Mitte in einem 4,5 cm langen, fischförmigen bronzenen Anhänger zusammenlaufen. Der Bronzefisch ist an seinem Rand rundherum mit kleinen kreisförmigen Einpunzungen verziert, während das Maul aus einem schmalen geknickten Bronzeband plastisch aufgesetzt und mit Strichgruppen verziert ist.
Zu dem Halsschmuck müssen wir auch die gelegentlich vorkommenden Anhänger rechnen. Schon der Halsschmuck von Zewelin endete ja in einer Bernsteinperle, wohl als Amulett-Anhänger (Abb. 33).
In dem großen, erst nach dem zweiten Weltkrieg ausgegrabenen Gräberfeld von Sanzkow Kr. Demmin, Kindergrab 82, fand sich ein seltenes Fundstück: ein Medaillon aus Blei, durchbrochen gearbeitet und mit einem Adler im Mittelfeld. Stilistisch läßt sich dieser Adler weder in der wendischen noch in der wikingischen Kultur unterbringen.
Es dürfte sich allem Anschein nach um eine westliche Arbeit des romanischen oder frühgotischen Kulturkreises handeln (Abb. 34).
Deutlich als Anhänger gekennzeichnet ist auch die imitierte islamische Münze von Neukolziglow Kr. Rummelsburg (Abb. 35), die wohl als Amulett getragen wurde.
Sicher Amulettcharakter, wenn auch nicht als Anhänger, hat schließlich der in Silber gefaßte Biberzahn aus Barwin, Kr. Rummelsburg, Grab 3 (Abb. 36)."
"

Literatur

Beck, anne: Die wendischen Grabfunde aus Pommern; in: Baltische Studien Ser. NS, vol. 55 (1969) (» online legal hier, Stand: 23.11.2021)
Callmer, Johan: Bead and Bead in Scandinavia; Acta Archaeologica Lundensia. Serie in 4 °. 1976
Lund.Eggers, Hans Jürgen: Funde der wendisch-wikingischen Zeit in Pommern, tiftung Pommern, Kiel, Rantzaubau, 1978

Eine Vergleichsperle

In dieser Abbildung rechts von J. Callmer bitte ich zu beachten, das es sich um eine idealisierte "Typenzeichnung" handelt.
Nach J. Callmer datiert diese Perle 845 - 915 n. Chr., der Typ ist in der Bestattung Store Sndnes, Vestfold (N) zweimal in Gjönnes mit einem und einem weiteren in Vestre Smolan, Norre Trondelag (N) vertreten.

Da mir persönlich weitere Abbildungen bekannt sind, werde ich mir Mühe geben weitere Vergleichsfunde zu dieser Perlen hier zu zeigen.

Weitere Beispiele und Varianten der B068

Quelle: Голубева Л.А., 1973. Весь и славяне на Белом озере. X–XIII вв. М.: Наука. 212


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