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Daher hier nun die Vorstellung fast aller Perlentypen aus Staraya Ladoga.
Dies ist nur auf Basis der Arbeiten von Zlata Alexandrovna LVOVA, die sie von 1968-1996 verfasste, möglich (s. Literatur).
Es wurden 9.666 Glasperlen auf 2.048m⊃2; gesichert, wobei über 3.000 Perlen während des Großen Vaterländischen Krieges (1941-1945) verloren gingen.
Abbildung: Staraja Ladoga Gesamtbild -
Die Gruppen
Gruppe I - Mosaikperlen (nicht mein Thema mehr seit 2013)
Gruppe II - Schichtaugenperlen (weiter)
Gruppe III - tonnenförmige gepresste Perlen (98 Exemplare)
Gruppe IV - gewicktelte Perlen, 285 Exemplare (weiter)
Gruppe V - geschichtet und gefaltet (weiter)
Gruppe VI - geblasene Perlen (weiter) (5 Exemplare)
Gruppe VII - geformte Perlen (13 Exemplare, alles blaue trlz. Polyeder)
Gruppe VIII - gezogene Perlen (auch Perlen mit Gold-/ Silberfolie) (5.695 Exemplare)
Gruppe IX - Prismatische grüne Röhren, gezogen, 143 Exemplare
Einzelstücke (Repliken) (weiter)
Abbildung: Produktionsabfall der Glasperlen der Rus - Gab es in Ladoga nicht, ich finde dennoch ambientig.
Schichtaugenperlen (es werden mehrere Schichten verschieden farbiges Glas aufeinander geschmolzen) sind vom 8. bis 9. Jh. mit 106 Exemplaren vertreten. Dies sind nur 1,64% aller Perlen.
Die Perlen sind meist gerundet, seltener glockenförmig, oval oder eiförmig.
Der Perlenkanal (1-3mm) ist gerade oder leicht bikonisch und kann am Austrittspunkt mit einem Auge verziert sein. Der Perlenkörper selbst ist bei einigen Exemplaren mehr oder weniger mit Bläschen zersetzt.
Einige Augenperlen legen nahe, dass die Augen direkt mit einem zweifarbigen Stab hergestellt wurden.
Abbildung: Glasperle, Rus Wikinger Staraya Ladoga -
Eine Perle mit blau-weißen Augen (Fundliste Nr. 8, Nr. 1258 – Horizont 8) wurde dazu aus einem schmutzig grau-grünlichem Glas gefertigt – der Stab mit dem die Perle gewickelt wurde war anscheinend selbst mit Schichtaugen verziert.
Am häufigsten sind abgerundete oder runde tonnenförmige helle Perlen (45 Exemplare). Meistens sind ihre Augen helle Schichten, die in einem oder mehreren milchig-weißen konzentrischen Kreisen angeordnet sind (Abb. 1, Nr. 45–48).
Einige Perlen waren mit türkisfarbenen, gelben sowie bräunlich-roten, oder roten Augen verziert (Abb. 1, Nr. 49–51). Sie treten zeitgleich mit Perlen aus graublauem opaken Glas auf (32 Exemplare, Abb. 1, Nr. 52–55) Die größte Anzahl (gesamt 56 Exemplare) von beiden wurde in den unteren Horizonten der Alten Siedlung E2 und E3 gefunden. Die restlichen 18 Exemplare in Horizont D und darüber. Drei sind nicht datiert.
Abbildung: Glasperlen Rus Wikinger Staraya Ladoga -
In den Schichten E2 und E3 wurden drei Perlen aus gelbem opaken Glas mit großer Öffnung und Schichtaugen weißen Rändern gefunden (Abb. 1, Nr. 56–58). (Anm.: meines Erachtens sind dies Altstücke, vgl. Frühlátene; neben hunderten von Vergleichsfunden spricht auch der größere Tunnel hierfür)
Abgerundete Perlen aus opaken hellgrünem (9 Exemplare), rotem (1 Exemplar) oder schwarzem (15 Exemplare) Glas, üblicherweise mit Schichtaugen in weißen konzentrischen Kreisen, finden sich hauptsächlich in Horizont D und darüber (16 Exemplare), seltener in Horizonte E2 und E3 (7 Ex.). Zwei sind nicht datiert (Abb. 1, Nr. 60–67).
Abbildung: Glasperlen Rus Wikinger, Keltisch? - Glasperlentyp wahrschelinlich aus Laténe stammend
So existierten in Staraya Ladoga verschiedene Arten von Augenperlen zu unterschiedlichen Zeiten. Es ist jedoch noch nicht möglich, einen Unterschied in der Datierung dieser Perlen auf andere Fundorte zurückzuführen. Es folge im russischen Original eine lange Auflistung von Vergleichsfunde. Diese Aufarbeitung an dieser Stelle sprengt im Rahmen meiner Absichten jedoch den Rahmen.
Abbildung: Schichtaugenperlen der Rus - Wikinger - Glasperlen Rus Wikinger Staraya Ladoga
Abbildung: Ausschnitt Tafel I - Typ 59 nicht im Text beschrieben
Zu diesen Perlen gehören auch die polychrome Perlen. Es finden sich in Alt Ladoga
Es finden sich Perlen mit weißen Grundkörper im Horizont E2-E3 die Exemplare 17-19, im Horizont D Nr. 20-23 Die Verzierung ist rot. 29 Exemplare | [Abbildung] |
[Abbildung] | Eine rote Perle mit großen Mosaikaugen verziert weist in Birka Analogien auf, bei Bestattungen mit Münzen des 9. bis 10. Jahrhunderts. (Bj 184) |
Für diese drei Abbildungen gibt es für Alt-Ladoga keine exakten Erklärungen, ausser: aus Gelb, Grün und anderen Farben sind bekannt aus nördlichen Regionen Osteuropas - in Ostlettland (52, S. 72, Tab. XI 46) in Gdovskie-Hügeln (XI Jahrhundert) - 70, Tab. XXII, Nr. 41, 45–47, 49, 53, 54, 63, 69, 79, 80, 82, 84–87; in den Hügeln des südlichen Ladoga (14, Taf. XIV, Nr. 27, 28, OABE und S col. 700/348 usw.), in den Gnezdovsky-Hügeln (X Jahrhundert), in Schichten des X - XI Jahrhunderts. (Kein Thema, in dem ich derzeit die Notwendigkeit sehe es weiter zu verfolgen.) | [Abbildung] |
[Abbildung] | Aus dem Horizont D in hellblau, opak oder semitransluzend. |
transparente grünlich, bläulich-grün oder gelb (Abb. 3, № 34- 36, 40-42) (41 Grundfarbe nicht genannt) | [Abbildung] |
[Abbildung] |
grünlich oder gelblich transparentes Glas, die meist mit zwei Reihen gewellter roter und milchig-weißer Fäden verziert (8 Exemplare, Abb. 3, № 36, 40). E/D |
lichtdurchlässig, in leuchtend blauen Glas | [Abbildung] |
[Abbildung] | Auf blauem Glas ist mit Gold- oder Silber gemalt (3 Ex.) (Lt. Ju. L. Schtschapowa), Horizon D |
Zylindrische schwarze Perlen, die ganz mit schwarzem und weißem Glasband umwickelt sind (Abb. 3, Nr. 25), sind bekannt in Birka (83, Tabl. 122, Nr. 2-k, pogr. 642 Horizont D | [Abbildung] |
[Abbildung] | Zwei weitere schwarze Perlen (Abb. 3, Nr. 26, 27) ähneln in ihrer Ornamentik fast den in Skandinavien bekannten weißen Perlen mit roter, brauner und schwarzer Verzierung |
zylindrische, schwarze und grüne Perlen, die mit Fäden und Tropfen aus gelbem Blankglas verziert sind (Abb. 3, Nr. 28, 43), letztere sind dagegen für den Norden nicht charakteristisch und finden sich in vielen Beispielen in Denkmälern des Beginns des IX-X Jahrhunderts in Mähren |
[Abbildung] |
[Abbildung] | runde schwarze Perlen mit Mosaikaugen, die in verschieden farbigen Achterschleifen eingeschlossen sind, Horizont D und darüber; 3 Exemplare, Abb. 3, № 31). Sie sind auch in Gnezdo, Kiew, Novgorod (X-Anfang des XI. Jahrhunderts) bekannt, wo sie als ein Datierungsmerkmal des X. Jahrhunderts angesehen werden. Wie viele andere Arten von Perlen aus schwarzem bemaltem Glas sind sie jedoch eher typisch für Monumente der X-XI. |
Türkis halbtransparent | [Abbildung] |
[Abbildung] | türkis, trlz. ?, weiß-rot mehrfach gestreift Horizond D/E |
Horizont D blau trlz. | [Abbildung] |
Zu der Herstellungstechnik, gehe ich hier nicht näher ein, der Text hierzu folgt (hier).
Ich beschränke mich daher auf die Wiedergabe der Perlentypen aus Alt Ladoga.
1. Eine Ovale Perle aus durchscheinend türkisfarbenem und milchig weißem Glas (Horizont E3 - Abb. 4, Nr. 1). Analogien sind unbekannt.
2. Vier runde Perlen aus schwarzem Glas mit milchig-weißer Schicht (die Ebene der Konstruktionen von Horizont D - Abb. 4, Nr. 2) haben ebenfalls keine Analogien
3. Drei langgestreckte ovale Perlen aus transparentem braunem, blauem und milchig-weißem Glas (die untere Schicht des Horizontes D - Abb. 4, Nr. 3) weisen Analogien in den Grabstätten von Saltov und Dmitrov auf (G. E. OAVE und C, Slg. 1107/1537 u.a.; 58, 4. Abschnitt, Nr. 34, Abb. 67, Tabelle 6).
4. Grosse ovale Glasperlen von grüner, hepatischer milchig-weißer und gelber Farbe (G, Abb. 4, Nr. 4) weisen Analogien im Dmitrov-Grab (58, IV, Nr. 36, Abb. 67, Tabelle 6) auf.
5. Eine große zylindrische Perle ist innen milchig weiß und außen dunkelviolett (D oben, Abb. 4, Nr. 5).
6. Eine runde Perle aus einem fünfschichtigem Glasband, milchig weiß und braun (unter den Strukturen des Horizontes D - Abb. 4, Nr. 6).
Zwei Perlen werden der Gruppe V nur bedingt zugeordnet - die Art ihrer Herstellung ist nicht klar. Ovale Braunrote Perlen mit blau-weißen Überfangbändern sind nur zur Hälfte erhalten (Horizont E3 - Abb. 4, Nr. 7). Die Perle hat Analogien in Birka Grab 515 (Birka I, Tafel 120, Abb. 1:i)
Auch eine weitere Perle, oval, milchig weiß, mit blauen und gelben Bändern ist nur zur Hälfte erhalten (Horizont E2 - Abb. 4, Nr. 8).
Datiert:
750-865, 920-990 n. Chr.
Abbildung: Glasperlen Rus Wikinger, gefaltet -
Abbildung: Die Perlen nach L. Vova -
Die wenigen Stücke habe eine ovale Form und dünne (bis zu 1 mm) Wände. Sie bestehen aus transparentem hellbraunem, in einem Fall blauem Glas. Horizont D.
Einzelstücke und Diverses
Die Kette im Bild rechts ist ein Grabfund, ohne Nummerierung, der aus 89 identischen Augenperlen sowie einer gebänderten Perle besteht. Die Länge beträgt 98cm, das Gewicht 330g. Der Fund soll aus einem Grab bei/in Staraya Ladoga stammen
Abbildung: Glasperlen Rus Wikinger - Glasperlen Rus Wikinger
Diese Perle gibt es in Staraya Ladoga nur ein einziges mal, und es gibt auch keine Vergleichsfunde zu ihr, auch wenn das Mosaik aus dem sie gemacht ist, für eine Vielzahl von Perlentypen genutzt wurde.
Bei dieser Perle, die genaue Datierung folgt, wurden 8 Mosaikaugenstücke zu eine doppelten Platte verschmolzen
Abbildung: Glasperlen Rus Wikinger - Glasperlen Rus Wikinger, Mosaikaugenperlen
Abbildung: Eine weiter Mosaikaugenperle aus Staraja Ladoga -
Abbildung: Mosaikscheibenperlen - Mosaikscheibenperlen
Abbildung: Ja, die Kette besteht nur aus einem Perlentyp. - 110 Exemplare
http://chernov-trezin.narod.ru/ZLATA_LVOVA.htm (Stand: 01.06.2020)
Mir ist nur aus von Jahren ein Glasperlenverteiler aus Glas, angeboten bei ebay, bekannt. Der war auch eher türkis.
Daher hier meine freie Umsetzung basierend auf Funden von der Krim und aus dem Kauskasus. Da es keine Grabfunde gibt, eine absolut freie Umetzung. Die Unzahl grünlicher Perlen habe ich als Idee aus einer Bestattung aus Novinka in der Region Vologda.
Abbildung: Glasperlen Verteiler aus Glas -