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bis Mai 2020
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bis 1986 entdeckten mehr als 1100 Grabhügeln bei Gnezdovo (Gniozdovo) konnten bisher nur 85 Körpergräber aufgrund der schlechten Konservierungsvoraussetzungen ermittelt werden. Viele Bestattungen bleiben somit unerkannt.
Aber die bisherigen Veröffentlichungen der erhaltenen Gräber bringen keine Vielfalt in das Bild der bei Bestattungen beigegebenen Glasperlen bei den Rus und Rus - Wikingern.
Nur zwei Gräber, C-301 und C-306, wurden aufgrund der Beigaben einwandfrei als weiblich zu identifizieren und datieren um das Jahr 970.
Die beiden Frauen, wahrscheinlich skandinavischer Herkunft, hatten unter anderem mehrere Glasperlen als Beigabe. Leider sind die Angaben hierzu nicht sehr ausführlich.
Grab C-306
Die Halskete bestand aus Gold- und Silberfolienperlen, gelben Glasperlen sowie einer gerippten Perlen (ohne Farbangabe); desweiteren fand man 2 doppelschalige versilberte bronzene Ovalfibeln.
Grab C-301
In der Mitte der Grabkammer fanden sich 50 Perlen, ebenso mit Gold- und Silberfolie, aus gelbem Glas sowie mehrere gerippte und eine gleicharmige Fibel
Da die Perlen zu C-301 nur grob gezeichnet wurden beabsichtige ich nicht ein mögliches Aussehen der Kette der Bestattung C-301 zu rekonstruieren.
Literatur
Avdusin, D.A. & Puskina, TA., 1988, Three Chamber Graves at Gniozdovo. (Trekammergraver fra Gniozdovo). Fornvännen 83. Stockholm. Fornvännen 1988
ab Juni 2020
Neue Informationen, neues Glück.
Vor mir liegt: Dobrowa, O. P.: БУСЫ ИЗ ПОГРЕБЕНИЙ ПО ОБРЯДУ ИНГУМАЦИИ ГНЁЗДОВСКОГО МОГИЛЬНИКА, 2017
Kaum Bilder, viel Text; alle Bestattungen die Perlen enthielten beinhalten eine tabellarische Übersicht orientiert an dem System der Glasperlen aus Staraja Ladoga.
Die Arbeit von Dobrowa enthält eine tabellarische Übersicht der 367 Perlen aus 33 Bestattungen.
Die einzelnen Perlentypen werden wie gewohnt beschrieben.
Wie in Novgorod sind polychrome Perlen kaum vertreten (45 Exemplare)
Diese sind nicht einmal vollständig beschrieben oder Bild wieder gegeben.
Auch wenn die Perleninventare vorliegen, bitet sich mir als Glasperlenmacher erst einmal kein Anreiz hier etwas zu repliziieren.
Die Perlen datieren auf das 10. Jh. und sind denen von Novgorod ähnlich.
Abbildung: Übersetzt aus dem Russischen, so weit möglich - Die anderen Grabinventare habe ich auch übersetzt, es bleibt aber so monochrom.
Abbildung: Grabinventare Gnezdovo - Deutlich zu erkennen: die Perlenauswahl ist monochrom.
Ich habe weitere Unterlagen zu den Streufunden von Gnedzdovo, eine vollständige Ausarbeitung folgt.