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Nové Zámky

Ein slawisch - awarisches Gräberfeld

Das Skelettgräberfelder Nové Zámky am Nordufer der Donau nahe der heutigen Stadt Nové Zámky und wurde seit der zweiten Hälfte des 6. Jh. bis zum Beginn des 8. Jh. von einer vorherrschend Ost-West slawisch orientierten Bevölkerung belegt. Awarische nomadische Einflüsse sind kaum feststellbar.

Mit dem Reichtum von Funden der materiellen Kultur gehört das Gräberfeld zu den bedeutendsten seiner Art. Nicht nur in der Südwestslowakei, sondern auch an der mittleren Donau überhaupt.

Das Gräberfeld wurde vollständig erschlossen und insgesamt wurden 514 Gräber mit 531 Individuen aufgedeckt. Hiervon waren 135 Verstorbene männlich und 152 weiblich. Das Geschlecht von 93 Individuen konnte nicht bestimmt werden. Des weitern wurden 151 Kinderbestattungen ausgehoben, bei denen aber selten eine Geschlechtsbestimmung möglich war.

Trotz der in jedem Grab auftretenden Keramik den sehr oft vertretenen Ohrringen, Waffenbeigaben und Metallschmuck kann nur eine allgemeine Datierung vorgenommen werden.

Glasperlen wurden nur in 63 Bestattungen angetroffen. Hiervon sind 16 Kinderbestattungen (bis zu 10 Perlen) und 47 Frauenbestattungen (mit bis zu 508 Perlen). Glasperlen treten somit nur in etwa einem Drittel der Frauenbestattungen auf und sind daher als seltenes Gut anzusehen.
Die Glasperlen des Gräberfeldes von Nové Zámky

Insgesamt wurden 1345 Glasperlen in 63 Gräbern gefunden. Hiervon sind nur 176 Glasperlen polychrom. Von den verbleibenden 1169 Perlen gehören alleine 508 gelbe und blaue monochrome Perlen zu dem Inventar des Grabes 145.

Bei den polychromen Perlen gibt es nur wenig Varianz. In der Regel haben die meisten einen blauen oder „dunklen“ Grundkörper mit gelben Punkten oder Linien in verschiedener Form. Nur in drei Fällen ist diese Verzierung weiß, in einem einzigen Fall weiß und rot.

Abbildung: Glasperlenkette (Nachbildung) Grab 91 -

Die Glasperlen des Gräberfeldes von Nové Zámky

Unter den monochromen Perlen sind die mit 437 Exemplaren vertretenen melonenkernförmigen Perlen die häufigste Form. Sie kommen in den Farben dunkelgrau, hellgrün, grün, braun, blau, schwarz, weiß und perlmut vor. Die Transluzidität reicht von opak bis durchsichtig.
Eine Prioritätenfolge kann bei keiner Form oder Farbe festgelegt werden, da alleine bei 379 melonenkernförmigen Perlen keine genaue Angabe über die Anzahl der Perlenfarbe gemacht wurde. In der Regel lautet es zum Beispiel: 7 Perlen in blau und grün.

Bei den anderen Perlenformen, wie doppelkonischen, kubooktaedrischen, zylindrischen und scheibchenförmigen, kugeligen oder auch geriefelten, hält sich die Häufigkeit in etwa die Waage. Aber hier auch kann keine Aussage über ein "Formen- und Farbenverhältnis" gemacht werden.

Arschperle

Herausragend ist aber eine hier als auch anderswo einmalige hellgrüne Perle mit 2 Anhängern (aus Grab 194). Mit alamannischen Perlen älterer Zeitstellung vergleichend kann man sie durchaus als „doppelte Bommelperle“ bezeichnen. (hier zu den alamannischen Bommelperlen

Abbildung: doppelte Ösenperle nach den Fund aus Nové Zámky -

Literatur

Cilinská, Zláta: slawisch-avarisches Gräberfeld in Nové Zámky. Arch. Slovaca Fontes 7 Bratislava, 1966.

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