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Ladogagebiert

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Die Funde im Ladogagebiet stehen in einem starken Gegensatz zu den Funden in Staraja Ladoga.
Das Glasperlen in Staraja Ladoga hergestellt wurden ist bereits nachgewiesen, somit sollten die Funde im Ladogagebiet durch die Nähe zum Herstellungsort ebenso zahl- und variantenreich sein.

W. J. Raudonikas gibt in „Die Normannen der Wikingerzeit und Ladogagebiet“ (Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademiens Handlingar, Del. 40:3, 1930) eine Übersicht über die systematischen Untersuchungen im Ladogagebiet.

Die nachgewiesenen und beschriebenen Perlen geben jedoch ein ernüchterndes Bild.
Raudonikas selber stellte fest: „die Protokolle der Gräberöffnung sind verkürzt, Pläne Skisszzen und Photographien fehlen gänzlich. Gräbhügel mit spärlichen Beigaben sind fortgelassen.“

Ungeachtet dieser nicht schlechten Voraussetzungen nun die Ausführungen Raudonikas zu den Perlen. Die Bezeichnung der Fundstellen habe ich übernommen, meine eigenen Vermerke habe ich kursiv gesetzt.

Die Perlenfunde

Ladoga, Grube Nr. 3/12 eine schwarze Perle mit weissem Zickzackornament von einem in russischen Gräbern des XII J. häufig vorkommenden Typus, Glasstücke. Leider wird nicht genannt welcher Typus sich hierhinter verbirgt oder um was für Glasstücke es sich handelt.
In der Schicht b fanden sich 10 blaue und Türkisperlen Typus Fig., eine ähnliche dreiteilig; 6 kleine gelbe doppelte Perlen, 1 silberne, 1 runde Glasperle, 1 gelbe rund, eine aus Bergkristall rund u.a. – alles Typen, die man in Grabhügeln im Ladogagebiet findet. Der Typus 47 wird leider nirgends erläutert, eine Quelle für die Funde in den Grabhügeln wird nicht genannt.

In der Schicht fanden sich 4 Perlen, eine orangefarbene, tonnenförmig, eine schwarze mit blau inkrustiert, rund ,eine gelbe, runde (flachgepresst). Die vierte Perle wird nicht genannt.

In der so genannten normannischen Schicht der Erdburg bei Ladoga fanden sich auch Stücke von Glasarmringen und viele Perlen. Auch hier gibt es keine weiteren Angaben.

In der Nähe von Altladoga beim Dorf Miachil Archangel fanden sich zusammengeschmolzene Glasperlen. Wiederum folgt keine nähere Beschreibung.

Grabhügel beim Dorf Pogost Wolokoslawinski Grabhügel , auch hier: zusammengeschmolzene Glasperlen aufgrund Feuerbestattung.



Am Wege nach dem Dorfe Saoserje Grabhügel Nr. 6, zwei Perlen und 14 zusammen geschmolzene, westlich der Feuerstelle lag ein Frauenskelett mit einer Halskette aus 55 kleine grünen Perlen, in der Mitte drei blaue, 2 grüne und 2 gelbe, dazu ein Dirhem (samanidisch, Nasr-Anderaba, 310. Jahr der Hedschra 922-923 und eine Perle an einem Ringe. Der sehr ungenaue Grabplan findet sich rechts.

Abbildung: Dorfe Saoserje Grabhügel Nr. 6 - Die zweiter Bestattung mit 55 Glasperlen


Zu beachten ist am Grabbplan das die Kette eine Halskette ist. Gem. Raudonikas hingen von den Ovalfibeln je bronzene Kette mit Anhängseln in Form von Pferdchen und mit Entenpfötchen herab. Die Fibeln waren nicht miteinander verbunden.

Abbildung: Grabhuegel 6 - zweite Bestattung, gefertigt nach zeitueblichen Farbtoenen

Grabhügel bei Krjuckowo am Flusse Pasa, Grabhügel 18, am Halse 3 Perlenreihen.
Hier findet sich wieder keine nähere Beschreibung oder Tafel.

Grabhügel Nr. 4 beim Jarowscina am Flusse Ojat
Stücke zusammengeschmolzener Perlen
Ebenso - keine nähere Beschreibung oder Tafel.

Grabhügel bei Hittola am linken Ufer der Olonka, 49 Perlen, zum Teil angeschmolzen.
Die Perlen werden nicht weiter beschrieben aber es gibt eine Tafel mit anhand derer sich einfache runde, mehrfach segmentierte, tonnenförmige, polyedrische und Ringperlen erkennen lassen. Diese sind meist monochrom. Zu den polychromen Perlen gehören Strahlenaugenperlen als auch kleine Perlen mit einfacher Fadenauflage.

Grabhügel 14 beim Hofe Nowoselsk am Flusse Tichwinka
94 Perlen, es gibt auch eine Tafell und einen Grabplan, aber leider keine Farbbeschreibung.
Ohne weitere Angaben

Kettenvergleich Original und Replik

Bei einem weiteren Skelett in diesem Hügel wurden 27 Perlen gefunden, 14 aus grauer Paste, 9 große grüne, 3 grün facettierte, eine geschliffene aus Bernstein. (ob es sich tatsächlich um eine Paste handelt ist nicht zu klären, wahrscheinlicher ist das es sich um Glas minderer Qualtiät handelt das bereits vor den anderen Gläsern zersetzt ist)

Fazit

Eine Auswertung der Inventare zur Perlenmode ist definitiv nicht möglich, die Ausführungen sind zu Mangelhaft und würden kein reelles Bild wiedergeben.
Seit den zwischenzeitlich mehr als 70 Jahren werden sicher neue Objekte vorliegen, leider habe ich auf diese keinen Zugriff.

Glasperlen aus dem ladogagebiet

Glasperlen der Rus Wikinger