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Schottland

Phd Thesis Alice Blackwell

A. Blackwell hat in ihrer PHD (s. unten) einen hervorragenden Abschnitt zu über Angelsächsische Artefakte in Schottland geschrieben.
Der Zeitraum beginnt mit dem Ende des "Römischen England, 5. Jhr. bis zum Beginn der Normannischen Herrschaft, 11. Jh.
Dieser Zeitraum umfasst zwar auch den skandinavische Einfluß, aber es ist nun einmal Schottland und die aufgezeigten Perlen, von denen nur wenige nach Skandinavien gelangten, sind nun einmal aus England

A001 - "Doughnut" (Krapfen)förmige Perlen

In Deutschland als ring- oder scheibchenförmig bezeichnet. Diese werden in durchsichchtig, flaschengrün, rot-braun und hell- bis dunkelklau anttroffen. Sie gelten als britischer Herkunft

A010 - "Annular twist", verdrehte Fadenauflage

Diesen Perlen habe ich bereits in gesondertes Kapitel gewidment (weiter) .
A. Blackwell betonte jedoch, das die Prelen römischer Zeitstellung nicht so dicht gelegt wären, wie die Perlen der Angelsachsen.
Ich kann das an dem mir zur Verfügung stehenden Unterlagen nicht bestätigen. (Stand: 07.12.2019)

C001, C002 - combed trails and yellow end terminal

zu Deutsch: gekämmte Fadenauflage und gelbe Schultern. Auch als "gefiedert" oder "verzogen", bzw. "Endkappen" u.a. bezeichnet.
Diese Perlen finden sich weit verstreut auf dem Kontinent, in Dänemark, Schweden und Norwegen finden sich keine Perlen dieser Art. Jedoch, wie andere merowingerzeitliche Perlen, in Finnland.

Coo4 Other combed beads with decoration

Andere Perlen mit gekämmter Fadenauflage". Urual Koch hat diese der Gruppe A2b, datierend 530- 580 n. Chr. zu geordnet. Dasi Exemplar in Schottland ist kurzzylindrischf rot braun mit einer gelb-opaken Fadenauflage.

C003 Reticella Beads

Eben: Glasperlen mit Reticealla-Auflage.
Hierbei handelt es sich um einen Perlenkörper, der in der Regel vollständi mit mehrfach verdrehten aus 2 oder mehr Farben verziert ist.
Hier geht man dann wiederum von kontinentalem Import aus.

A066 Trafficlight beas

Ampelperlen. Der Kkörper dieser Perle ist rot bis rotbraun mit einer gelb-grünen Fadenauflage verziert. Sie kommen weder im kontinentalen Europa oder Skandinavien vor. Sie kelt daher britischer Herkunft.

Small, monochrome wound beads

Kleine, monochrome gewickelte Perlen.
Diese Perlen haben unterschiedliche Farben und Formen, bikonisch, kugelförmig und kurzzylindrisch. Sie treten in der "final phase" auf, ca. 650 bis zum "end to the furnished graves" (dem Ende der Gräber mit Beigben, Zeitstellung ist mich (Autor) "?"),
In Skandinavien, vor allem auf Gotland, treten diese Perlen bis zum Ende der Vendeltzeit (zwischen 550 und 800 n. Chr.) auf, dort bestehen ganze Colliers nur aus diesen Perlen
M. Guido datierte diese Perlen als das 6.-7. Jh. und fränkischer Herkunft.

Monochrome segmentierte Perlen

A001, C027, C014,C016
Diese Perlen sind alle in opak grünen bzw. blau Tönen.

Melonenartige Perlen

A001.8, C071.1, C017, C022.
Diese Perlen sind alle in grünen bzw. blauen Tönen mit vier bis 11 Rippen.

B020 Spiral-decorated bead

Die angelsächsischen Perlen mit spiralig umlaufenden Fadenauflage sind allesamt schmal.
Diesen auälligen Typ kenne ich auch Niedesachen, Leibenau (PE1.19-51d, hier aber olivgrün mit einfachem weißem Spiralfaden, und als Vergleichstyp findet er sich bei Tempelman-Maczynka, Perlen der RÖmischen Kaiserzeit 186, TM 238, datiert auf die späte Kaiserzeit.
Mir persönlich ist ein Exemplar aus dem Museum "Burg Bederkesa" bekannt, dort wiederum weißer Grundfarbe mit blauer Fadenauflage.
M.E. ist der Typ in Liebenau ein Einzelstück (paralle Entwicklung). Da dieser Typ mir nur aus EInzelfällen bekannt ist, finde ich eine zufällige ebenso Produktion nicht unwahrscheinlich)
Lit.: Siegman, Maren: Bunte Pracht, Teil 2, Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 28, 2003

sprial-decorated - other

m.E. ist die Zuordnung einiger Perlen durch A, Blackweill irreführund, da diese Perlen mit einem Wellenband bzw. Zickzackförmiger Fadenauflage verziert sind.
(C030, C029)

Diese gehören zur folgenden Gruppe:

Beads decorated with a single wave

eben die zuvor genannten Wellen- und Zickzackfadenauflage. Die Perlen sind von schwarzem, grünen und dunkelgrüner Farbe mit weißer oder gelbe Faenauflage.
Die ersten Perlen blauer Grundfarbe treten in der Bronzeit auf und je nachF arbe sind sie zum Ende des 10. Jh. mehr oder minder stark vertreten.
Vorallem Perlen blauer bzw. "dunkler" Grundfarbe sind nur im Kontext datierbar.

C028 crossing waves

Die Achterfadenauflage, sich kreuzende Wellenfadenauflage.
Rotbraun, datierend nach M. Guido 6. - 7. Jh. (M. Guido)

Beads with waves and spots

Perlen mit sich kreuzender Fadenauflage und Punkten.
In Schottland sind drei Exemplare bekannt. Zwei haben einen dunklen (blau?) Grundkörper mit weißer Fadenauflage. Die Punkte sind grün oder rot.
Eine dritte Perle hat einen weißen Grundkörper mit mehreren roten Punkten und blauer Fadenauflage. Ich persönlich kenne diesen Typ von U. Koch, merowingerzeitllich.

great spots

Perlen mit großen Punkten
Es gibt zwei Exemplarte. Eine opak rot-braun, bikonisch mit opak-gelben Punkten, sowie eine weiß, leicht bikonisch tonnenförmigmit drei Linien opak-roter Punkte.
Dieser Perlentyp hat eine weite kontinentale Verbreitung, daher sieht sie M. Guido als fränkischer Herkunft, dort verbreit im 6./7. Jh, in England nur vom 6. bis zur Mitte des 7. Jhr. verbreitet.

Dieser Gruppe rechnet A. Blackwell auch eine (Augen-)Perle mit blauem Grundkörper und opak weiß-roten Augen zu.

speckle ("crumb") decoration

Firtten-. Sprenkelperlen, Glasperlen von dunklem Grundkörper mit vielen verschieden großen Flecken/Punkten von weißer, gelber, roter oder grüner Farbe.
Herkunft unbekannt, Gesamteuropäisch, vom Beginn der Römischen Kaiserzeit bis zum Ende der Wikingerzeit.

reused glas Vessel shards

Perlen aus Glasgefäßscherben.
Habe ich mal probiert.

Literatur

Blackwell,l Alice(2018): Assment of the Anglo-Saxona rtefacts from Scotland: material interactions and identities in early medieval northern Britain.
Quelle:https://theses.gla.ac.uk/30708/ (Sta nd 24.11.2019)

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