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Birka, "Schwarze Erde"

Ich habe nach langer Zeit von J. Callmer die 40 Seiten "Perlen und Anhänger aus den Ausgrabungen von Stolpe und Arbman in der Schwarzen Erde und in den Streufundsammlungen der Schwarzen Erde" übersetzt.

Hier nun Ausschnitte.

Abbildung: Glasperlen, Wikinger, Birka Streufunde - Birka Glasperlen aus dem Streufundekomplex 7343; Eingekauft durch das SHM von Louise Wallman 1883 für 1.5 kr. (Ich weiss nicht, ob das viel war.)

5. Gewickelte verzierte frühes 8. Jh. blau-weiß-ro

In der Zeit von ca. 710-760 n. Chr. sind die dominierenden Perlenfunde in Skandinavien blaue und weiße Perlen, die bereits teilweise unter den Gruppen Ac und An (2.A.) behandelt wurden (Callmer 2010). Die Verzierung dieser Per-len besteht hauptsächlich aus Kombinationen von geraden und gewellten Li-nien. Augendekoration ist selten. Die für die Dekoration verwendeten Farben sind überwiegend rot und weiß. "Reticella"-Kabel sind recht häufig als Dekora-tion gefunden worden. Diese Perlen wurden in Skandinavien an bestimmten Handelsorten hergestellt. Die Produktion ist bekannt aus Ribe und Åhus (Näs-man 1978, Sode 2004, Callmer & Henderson 1991). Die Ausgrabungen der Schwarzen Erde von Stolpe erbrachten neun verzierte Perlen die zu dieser Gruppe gehören (B407, B418, B422 und andere) (Tafel I: 11, 12, 13, 14, 15). Unter fünf dieser Perlen sind fragmentarisch (meist gespalten). Alle bis auf eine dieser Perlen weisen Muster auf, die von Perlen in Grabungsfunden im östli-chen Mittelschweden bekannt sind. Die Streufunde fügen drei weitere Perlen hinzu (B422, B430 und eine weitere zu dieser Gruppe gehörende Perle, von de-nen zwei fragmentiert sind). Die abweichende Perle hat einen ungewöhnlich großen Durchmesser (L. 1,2 cm, D. 2,5 cm). Besonders ist auch die Dekoration mit sich kreuzenden roten Bändern, die in den ovalen Feldern ein Kreuz aus gelben und roten Bändern bilden. Der Eindruck ist eher der eines Solitärs, aber die meisten Züge lassen sich mit dieser Gruppe verbinden.

Perlen dieser Art finden sich in sehr wenigen Fällen in Gräbern aus dem 9. und 10. Jh. in Birka. Es gibt nur ein Brandbestattungsgrab (Nr. 682) auf dem Friedhof von Grindsbacka auf Björkö, das eine Reihe von Perlen dieser Gruppe enthält (Arbman 1943 S. 236). Unter den Funden von Ambrosiani aus den Gräbern 1990-1995 finden sich auch einige Perlen dieser Art in den frühesten Schichten (Ambrosiani 2013 S. 58) . Da Perlen dieser Art in Skandinavien recht schnell aus dem Perlenspektrum verschwinden, müssen wir sorgfältig die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Aktivitäten auf Björkö tatsächlich be-reits in der ersten Hälfte des 8. begannen. Wahrscheinlich haben die bisherigen Ausgrabungen auf Björkö die frühesten Überreste dort nur teilweise berührt. Sie liegen möglicherweise etwas höher als die jüngsten Ausgrabungsstätten.

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